August 30, 2021
Du möchtest einen ruhigen, romantischen Abend zu zweit verbringen und Dir mit Deinem Gegenüber bei Kerzenschein in die glänzenden Augen schauen?
Dann ist das Buffalo Trinkspiel genau für Dich NICHT geeignet. ;-)
"Buffalo" (= Büffel) lässt sich zwar nicht bis auf die Tage des alten Roms zurückverfolgen, mit Komasaufen bis zum Erbrechen, -nein, der Ursprung stammt aus Wild-West-Zeiten (ungefähr 1840 bis ca. 1890 in den USA).
Damit ist es der Asbach Uralt* unter den Trinkspielen. Gesoffen wurde zwar schon immer, aber nicht mit einem so komplexen Regelwerk.
Was ist das Buffalo Trinkspiel überhaupt?
Die Definition eines Trinkspiels ist laut Wikipedia (und ich könnte es nicht schöner ausdrücken) so:
Ein Trinkspiel ist ein spielerischer Bestandteil der Trinkkultur, bei dem durch Spielregeln festgelegt ist, dass zu bestimmten Zeitpunkten bestimmte Mengen an alkoholischen Getränken durch bestimmte Mitspieler zu trinken sind.
Weit gefehlt!
Zumindest, was das Buffalo Trinkspiel betrifft, denn:
Buffalo oder Buffalo XClub ist ein Trinkspiel, bei dem die Teilnehmer zustimmen, nur mit ihrer nicht dominanten Hand aus ihrem Glas zu trinken. Wenn sie mit der anderen Hand erwischt werden, müssen sie ihr Getränk "exen".
Einfacher ausgedrückt: Als Rechtshänder musst Du mit Deiner linken Hand trinken - und umgekehrt.
Kapiert? Gut.
Das Spiel hat aber auch seine Tiefen und ethischen Ansprüche. Und das hat kein anderes Trinkspiel. Hier reichen sich nämlich Religion und Saufen die Hand.
Das Spiel wird von Buffalo-Gläubigen so verstanden, dass es für das ganze Leben der Spieler andauert, sobald sie zugestimmt haben zu spielen.
Leute, die das Game spielen, bezeichnen sich selbst als "Buffalos", und Gruppen von Spielern können sich selbst als "Buffalo XClub" bezeichnen, und das Spiel selbst wird manchmal auch "Buffalo XClub" genannt.
Das klingt doch ganz anders, oder?
Es gibt Regeln
Fangen wir bei den Ursprüngen an: Das offizielle Regelwerk für Buffalo, wie es von der "American Buffalo XClub Association" (die gibt's wirklich), einem nationalen Verband, der sich ausschließlich der Aufrechterhaltung der Reinheit des Spiels widmet, festgelegt wurde:
Buffalo XClub ist eine lebenslange Verpflichtung. Nur Personen, die die Clubregeln einhalten, werden in den Club aufgenommen. Spieler dürfen nur mit ihrer nicht dominanten Hand trinken. Wenn ein Spieler gegen diese Regel verstößt, kann ein anderes Vereinsmitglied ihn mit der Ausrufung "Buffalo!" herausfordern. Der Spieler, der den Regelverstoß begangen hat, muss den Rest seines Getränks mit der "richtigen" Hand leeren. Nur Mitglieder können anderen Mitgliedern Verstöße vorwerfen. Nur Mitglieder des Buffalo XClubs dürfen andere Personen in den XClub aufnehmen. Alkohol muss vorhanden sein und konsumiert werden, um das neue Mitglied gültig in den Buffalo XClub aufzunehmen. Buffalo XClub Chapters können nur von aktuellen Mitgliedern des Clubs gebildet werden.
Der Buffalo XClub ist ein lebenslanger Trinkclub, bei dem es im Kern um Ehre und Integrität geht. Es geht darum, ehrlich zu sich selbst zu sein, über das reine Trinken hinaus.
Hammerhart, oder?
Klingt schon fast nach Motorrad XClub und Gesetz.
Und da Gesetz und Spaß haben sich nicht immer vereinbaren lassen, nehmen wir die alternative, coole Variante, wie sie bei uns üblich ist und Du Dir auf beerpong.de/pages/buffalo-trinkspiel* anschauen kannst.
Einschränkungen der Regeln:
- Die Regel des Büffels gilt nicht für Halter von Schnaps in seinem Originalgefäß.
- Der Flash-Konsum von tödlichen Mengen an Ethanol ist in der Tat eine schreckliche Idee und wird von allen Mittrinkern kategorisch abgelehnt.
- Das Getränk in der Hand muss auch für strikte Trinkzwecke bestimmt sein, daher sind diejenigen, die mixen, Bar-tenden (= als Barkeeper arbeiten) oder einen Drink für einen Kumpel halten, nicht zum Trinken verpflichtet.
- Abgesehen davon dürfen sich ausschließlich Ex-Piraten mit Haken-Hand regelfrei besaufen.
Na also, dann geht's doch vorwärts.
Für die verwässerte deutsche Trinkkultur wurden die Spielregeln also auf den Spaßfaktor reduziert.
Ziel & Sinn des Spiels ist es, lustig und gut gelaunt beisammen zu sein, mit gutem Grund, etwas schneller trinken zu dürfen (aber ohne Druckbetankung wie bei der Formel 1. ;-)
Außerdem ist es ein unauffälliges Spiel, bei welchem es keiner Gruppe am Tisch sitzender Mitspieler bedarf. Denn hier ist jeder Anwesende spielerisch mit eingebunden, ohne zwingend aktiv werden zu müssen.
Das Trinkspiel ist gesellschaftsfähig, zeitlos, und es gibt keine Gewinner oder Verlierer. Nur entspannte Mitspieler, Trinkgenossen oder Saufkumpels.
Daher eignet sich der trinkende Büffel für eine unbegrenzte Anzahl von Teilnehmern und ist damit super geeignet für jede Party, jeden XClub- oder Barbesitzer. Vor allem solche, die ihren abendlichen Umsatz steigern möchten.
Fazit
Das Buffalo Trinkspiel ist ein weltweites Phänomen, nicht nur in den Vereinigten Staaten. Man kann verschiedenen Vereinen beitreten, um mit anderen Mitgliedern in Kontakt zu treten.
Dies ist jedoch mehr als ein XClub - es ist eine Untergrundgesellschaft von selbstdisziplinierten Alkoholenthusiasten.
Es wird vermutet, dass der Ursprung des Clubs auf den Wilden Westen und das Gunslinging (= schnelles Pistolenziehen - kennen wir ja alle noch vom letzten Duell) zurückgeht, als die dominante Hand die schießende Hand war.
Die dominante Hand offen zu halten war manchmal eine Frage von Leben und Tod, daher das lebenslange Engagement für das Spiel.