Wusstest Du, dass Du Jenga in ein episches Trinkspiel für eine kleine oder große Gruppe verwandeln kannst?
Wird Deine Hand nach ein paar Bierchen noch stabil genug zum Spielen sein oder wirst Du den Jenga-Turm zum Einsturz bringen? Du musst "Drunk Jenga" (alias Tipsy Tower* oder Saufturm) spielen, um es herauszufinden.
Ein an sich einfaches Spiel benötigt dennoch klare Regeln, mit definiertem Spielablauf, und einem Ziel.
Denn im Suff verrutscht die Perspektive manchmal, und wir wollen doch Spaß haben und nicht streiten. 😉 Los geht's!
Was ist Jenga überhaupt?
Jenga wurde erst in den 70er Jahren von einer Mutti namens Leslie Scott erfunden, die mit den Bauklötzen ihrer Kinder eine neue Spielidee entwickelte.
Wahrscheinlich war sie zu oft barfuß auf einen Bauklotz getreten (und das tut weh!), sodass sie sich die hölzernen Dinger lieber aufgetürmt in einer Ecke wünschte.
Wie dem auch sei, jedenfalls ist daraus ein internationales Geschicklichkeits- und Balance-Spiel mit 54 rechteckigen Holzklötzen entstanden.
Aus den rechteckigen Holzklötzen* baust Du einen Jengaturm mit 18 Etagen. Dabei besteht jede neue Etage aus drei parallelen Blöcken, die um 90 Grad entlang der horizontalen Achse von der letzten Schicht gedreht werden.
Dass das gar nicht so kompliziert ist, wie es klingt, kannst Du Dir hier anschauen. Der Videoclip dauert keine 2 Minuten, und danach weißt Du auch, wie Jenga gespielt wird.
Aber jetzt fehlt noch der Pep, - denn wo bleibt der Kick dabei? Schließlich spielen wir hier kein Schach.
So erweitern wir Jenga zum Trinkspiel!
Hierzu wird dem klassischen Jenga eine alkoholische Note verliehen, eine "spiel-rituelle" Herausforderung sozusagen, die das Game etwas anspruchsvoller gestaltet.
Das heißt, hier wird Alkohol serviert, und mit ein paar auserlesenen Spirituosen entsteht der Jenga-Saufturm*.
Damit wird es zu einem großartigen Trinkspiel, um auf Partys, Feiern und feuchtfröhlichen Sit-ins zu sehen, wer wirklich ein Jenga-Meister ist. 😉
Dafür benötigst Du eine sehr überschaubare Anzahl von "Zutaten", nennen wir sie einfach mal:
Die Jenga Trinkspiel Add-Ons
Voraussetzung: Jenga-Blöcke sind als Basics vorhanden.
- Zum Beschreiben der Blöcke mit den verschiedensten Aufgaben (darauf gehe ich später noch ein), benötigst Du einen Stift. Aber nicht irgendeinen Stift. Geeignet sind Gelstifte, Kugelschreiber, trocken abwischbare Marker oder einfache Kreide. Verwende keine Filzstifte. Die Tinte verwischt und färbt ab - auch ohne, dass ein Jenga-Block ins Glas fällt. 😉
- Bier (oder Spieler-Getränk nach Wahl). Wenn der Abend lang werden darf, beginnst Du am besten mit Softies oder ein paar Bierchen aus dem "Paar-Bier-Korb". Hier hast Du die Wahl zwischen 21.446 Bieren aus Deutschland, oder wenn Du's facettenreicher magst, schaust Dich einfach noch ein wenig im Internet nach Alternativen um.
- Ist Deine / Eure Chill-out Zeit begrenzt, und Du musst Dich unter Termindruck entspannen, solltest Du die kurze Zeit auch mit einem 'Kurzen' beginnen. Denn mit ein wenig Selbstdisziplin und einem "Start-Shot" kann man auch höherprozentige Vorgaben einhalten, um die Zeit auszunutzen und schneller zum Ziel zu kommen (was immer das für einen Mitspieler bedeuten mag).
Die Anzahl der Spieler ist verantwortlich für die individuell empfundene Spielgeschwindigkeit.
Das klingt gut, heißt aber nur, je weniger mitspielen, desto schneller wirst Du besoffen.
Wie viele Personen können mitspielen?
Rein mathematisch gesehen kann eine unbegrenzte Anzahl an Personen mitspielen.
Da dies aber keinen Sinn macht, und wir uns ja nicht in einer Mathe-Nachhilfestunde befinden, solltest Du ein gepflegtes Trink-Jenga mit 2 bis zu maximal 6 Leuten / Kumpels / Freunden / Gästen spielen.
Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Spiel-Eröffner bereits eingeschlafen ist, bevor der oder die letzte Mitspieler/in seinen/ihren ersten Zug macht. (Damit nicht jeder zweite Satz so kompliziert klingt, habe ich aufs Gendern verzichtet. Das wird sich im Laufe eines Spiels ohnehin von selbst regulieren. 😉
Ganz abgesehen davon, gelten für alle männlichen, weiblichen oder diversen "Players" die gleichen Spielregeln.
Die Anleitung des Jenga Trinkspiels
Die Spielanleitung, (noch) nüchtern und kurz besteht aus nur 3 Regeln:
- Baue den Turm auf, indem Du je 3 Klötze pro Etage nebeneinander legst.
Die Etagen werden rechtwinklig versetzt übereinander angeordnet. (Logisch, oder!? Hat mit der Statik = Stabilität zu tun. Sonst bricht Dein Saufturm ja schon vor dem ersten Glas von alleine zusammen).
Nimm dazu die "Stapelhilfe", falls Du sie (noch oder wieder) brauchst. Die "Stapelhilfe" ist eigentlich ganz praktisch. Sie besteht aus der geöffneten Aufbewahrungsbox des Spiels. Du musst die 'Bauklötze' nur einmal gerade und einmal quer pro Stockwerk hineinlegen. Das geht auch noch mit zittrigen Händen, und Du musst Dich nicht um eine korrekte Senkrechte bemühen. - Ziehe mit nur einer Hand aus irgendeiner Etage, die unter der obersten Etage liegt, einen Klotz heraus. Du kannst den Klotz auch herausdrücken und darfst sogar vorher die Klötze berühren, um abzuchecken, welcher Klotz locker ist.
Wenn Du das geschafft hast, ohne den Holzstapel bereits dem Erdboden gleichzumachen, dann legst Du den ergatterten Klotz ganz oben auf den Jengaturm (und hoffst, dass er noch immer nicht zusammenbricht). - Der letzte Spieler, der einen Stein obendrauf gelegt hat, ohne den Saufturm zum Einsturz zu bringen, ist der Gewinner der Runde. Dieser scheidet jetzt aus und darf sich von den Strapazen erholen.
Und so geht's weiter bis zur letzten Runde, die allerdings nicht mehr rund ist, weil dann nur noch zwei Spieler um den höchsten Holzstapel saufen.
Der Gewinner der letzten Runde ist auch der Gewinner des Spiels.
Aufgaben und Anweisungen
Da es sich aber um ein Trinkspiel handelt, bestimmen auf die "Bauklötze" geschriebene Aufgaben bzw. Anweisungen den Spielablauf.
Hierbei sind Deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Du kannst Deinen Ideen freien Lauf lassen und die Aufgaben selber festlegen - zusammen mit Deinen gleichgesinnten Freunden. Hauptsache lustig!
Hier sind ein paar Lieblingsideen für ein solides Jenga Trinkspiel, um Dir den Einstieg zu erleichtern:
- Wasserfall: Ein Klassiker, jeder muss anfangen, sein Getränk zu gluckern, beginnend mit dem Spieler, der den Block gezogen hat. Du darfst nicht aufhören zu trinken, bis die Person zu Deiner Rechten es tut.
- Schreibe Deinem/er Ex eine SMS: Schreibe entweder Deinem/er Ex eine SMS oder trink einen Shot. Es ist Deine Entscheidung.
- Google it: Teile Deine letzte Google-Suche mit allen (mit Beweis!) oder trink einen Kurzen.
- Reim: Der Spieler, der gerade seinen Klotz erfolgreich auf die Turmspitze verlegt hat, wählt ein Wort. Im Kreis herum muss jeder etwas darauf reimen (z. B. "Saufen" - "Laufen" - "Raufen" u.s.w.). Wer es vermasselt, muss trinken.
- Unterwäsche: Der "Puller", - das ist Englisch und heißt der "Zieher", also derjenige, der gerade dran ist (und hat nix mit "pullern" zu tun), muss die Unterwäsche (Farbe oder Stil etc.) der anderen Mitspieler erraten. Für jede falsche Vermutung muss er einen Schluck von seinem Drink nehmen.
- Touch the Wall: Das heißt "berühre die Wand", und sobald diese Anweisung gezogen wird, muss jeder die Wand berühren, egal wo er sich im Raum befindet. Die letzte Person, die die Wand berührt, muss etwas trinken.
- Single: Jeder Single muss trinken.
- Kein Fluchen: Die nächste Person, die flucht, muss ihr Getränk austrinken.
- Dialekt: Du musst für den Rest des Spiels in einer deutschen Mundart sprechen. Immer wenn Du es vermasselst, musst Du etwas trinken.
- Lose a Layer: Der Puller muss ein Kleidungsstück ablegen oder einen Shot 'zulegen'. 😉
- Flaschendrehen: Genauso wie damals, "als wir noch jung waren". Wer gerade dran ist, muss eine Flasche drehen, und auf wen sie zeigt, nachdem sie zum Stillstand gekommen ist, die beiden müssen sich küssen. Dabei sind der Flaschenhals und der Flaschenboden jeweils eine Richtung, ähnlich wie beim Kompass. Wenn eine oder beide Parteien sich weigern, müssen sie das mit einem Shot ausgleichen.
- Brot essen: Gern geschehen. Geh einfach Brot essen. Du brauchst es.
- Schadensbegrenzung: Puller nimmt zwei Teile von der Spitze des Turms und legt sie zurück in einen unteren Abschnitt.
- Stumm: Der Mitspieler, der gerade gezogen hat, muss komplett schweigen, bis er wieder dran ist. "Strafe" bei Versagen: Ein Drink auf ex.
- Kindersicherung: Die Gruppe entscheidet gemeinsam, wer die Mutter oder der Vater der Gruppe sein soll. Der gewählte Elternteil nimmt einen Shot auf diese Wahl.
- Alter Mann: Älteste Person im Raum muss etwas trinken.
- Junger Mann: Diese Beschreibung ergibt sich nun wirklich von selbst, oder!? 😉
- Größter Mann: Rate selbst...
- Und ein Toast: Der Puller muss einen Toast auf die Gruppe aussprechen. Je nachdem, wie betrunken alle zu diesem Zeitpunkt bereits sind, kann dies sentimental und urkomisch werden.
- Jeder trinkt! - Denn darum geht's ja eigentlich. 😉
Eine nette Webseite mit 45 weiteren Anregungen und diy-Spielvorschlägen findest Du unter hier.
Du musst natürlich keine Aufgabenvorschläge "von der Stange" übernehmen. Je mehr man sich als Gruppe kennt, desto lustiger wird es auf einer liebevollen persönlichen Ebene.
Je weniger Du die anderen kennst, desto interessanter wird es.
Die Fragen und Anweisungen unterscheiden sich, je nach Zusammensetzung der fröhlichen Trinkgemeinschaft, die Du erwartest.
Jenga Trinkspiel kaufen oder "do-it-yourself"?
Du kannst ein fertiges Jenga Trinkspiel kaufen, aber die Gestaltung dennoch nach Deiner personalisierten diy (do-it-yourself) Vorlage selber machen.
Gib bei Amazon unter "Suche" einfach "Jenga Trinkspiel deutsch" ein. Danach hast Du die Qual der Wahl...
Und solltest Du Dir bereits mehr Aufgaben oder Anweisungen überlegt haben als es Bausteine gibt, dann drehe die Bausteine aus Holz einfach um und schreibe auf der anderen Seite weitere Drunk-Jenga-Regeln und Sprüche!
Hauptsache so, dass man die Beschriftung nicht schon von außen lesen kann.
Es gibt aber noch weitere Feinheiten, um sein persönliches (heimliches?) Spiel-Gewinnziel zu erreichen.
6 Tipps & Tricks für das Jenga Trinkspiel, die immer funktionieren
Bei allem Spaß und Suff, den wir genießen, steckt doch in fast jedem Menschen der Wunsch zu gewinnen.
Glaubst Du, Du kannst der Schwerkraft trotzen? 🙂
Dies ist Deine Chance, Deinen Freunden und Deiner Familie Dein Können unter Beweis zu stellen.
- Nimm Dir Zeit. Bei Jenga dreht sich alles um die Verteilung von Blöcken, und da Du gewinnen möchtest (auch wenn Du's nicht zugeben magst), ist der beste Rat, sich nicht zu beeilen! Die Regeln geben kein Zeitlimit vor; deshalb entspanne Dich, atme bewusst, stabilisiere Deinen Puls, dann bewege Dich! Wenn Du Dir diese Zeit nimmst, kannst Du Deinen Fokus behalten und Deine Handmuskeln kontrollieren, um Bausteine leichter aus den jeweiligen Stockwerken herauszumanövrieren.
- Achte auf Größe und Gewicht. Das Schöne an einem authentischen Jenga Spiel aus Holz besteht darin, dass die Blöcke von Natur aus sehr leicht voneinander abweichen. Dünnere Blöcke sind anfangs locker und lassen sich leicht herausbewegen. Wenn Du sie an die Spitze des Turms bewegst, verlagert sich das Gleichgewicht der gesamten Konstruktion. Diese Gleichgewichtsänderung am Turm kann dazu führen, dass sich anfänglich festsitzende Teile lösen. Jenga ist kein statisches Spiel.
- Sei geschickt. Eine großartige Taktik zum Verschieben von Jenga Steinen besteht darin, die Hände zu wechseln. Egal, ob Du Rechts- oder Linkshänder bist. Die Jenga-Regeln besagen zwar, dass Du nur eine Hand verwenden darfst, aber sie sagen nichts über den Händewechsel aus. Manchmal kann die linke Hand etwas besser als die rechte es kann - und umgekehrt.
- Drücken (schnippen), nicht ziehen. Während Dein erster Instinkt vielleicht darin besteht, einen Jengastein herauszuziehen, kann die Bewegung des Anhebens des Holzklötzchens das Gewicht des Turms stören und ihn zum Einsturz bringen. Um das Stück herauszubewegen, ist es sinnvoll, erst einmal vorsichtig zu drücken oder zu klopfen, um die Reaktion des Turms abzuchecken. Ich habe gute Erfahrungen mit dem "Herausschnippen" der Holzklötzchen gemacht. Und zwar dort, wo ein "Bauteil" bereits ein wenig herausstand. Mit ein wenig verbliebener Zielsicherheit schnippst Du den Klotz heraus wie einen Brotkrümel vom Tisch. Hier verhindert Deine Schnelligkeit das Kollabieren des Turms. Und denk dran, dass jeder Stein sich anders verhält - und zwar jedes Mal, wenn Du wieder an der Reihe bist!
- Entferne zuerst die Mittelsteine. Ziel des Spiels ist es, den Turm für Deinen Gegner so instabil wie möglich zu machen. Wenn Du alle mittleren Blöcke entfernst, zwingt dies Deinen Gegner dazu, Blöcke an den Seiten umzuschichten.
- Seitenblöcke in die Mitte verschieben. Nehmen wir an, Dein Gegner konnte einen Seitenblock abschieben. Keine Panik! Du hast noch eine Chance zu gewinnen. Die Strategie besteht nun darin, die Seitenblöcke in die Mitte zu verschieben und dann einen vorsichtig zu entfernen. Hier kannst Du Dich als Meister der Schwerkraft beweisen! Die Idee ist, den Schwerpunkt mit einem Block beizubehalten, während der andere Block leichter "herauszunehmen" ist.
Während wir "Erwachsenen" (wobei sich "erwachsen" lediglich auf die gesetzliche Erlaubnis, Alkohol zu kaufen und zu trinken bezieht) mit steigendem Blutalkoholgehalt um den höchsten Turm trinken, mögen sich "Minderjährige" (zum Beispiel unsere eigenen Kinder) fragen, "was wir denn da machen"...
"Wir haben das Original verfälscht und suchen eigentlich nur einen Grund zum Saufen" wäre in diesem Falle zwar die Wahrheit, aber aus pädagogischer Sicht sehr unglücklich formuliert. 😉
Der Jenga Turmbau für Kinder (ohne Alk)
Kinder dürfen nicht unter dem leiden, was Erwachsene spielen. In diesem Sinne sollten wir besondere Rücksicht auf unsere zukünftigen Rentenversicherungsträger nehmen. 😉
Für Kids gibt's das klassische Jenga Spiel natürlich auch aufgepeppt, aber in alkoholfreier kindgerechter Aufmachung. Dies ist zumindest für alle Eltern unter uns gut zu wissen.
Bevor Deine Kinder Dich also fragen "was spielt ihr denn da?", solltest Du das Jenga Kids Game* sofort aus dem Schrank holen können.
Fazit & Beurteilung
Das Jenga Trinkspiel ist auch ohne Alkohol, Kater und Hangover ein zeitloses Spiel.
Rein mechanisch, ökologisch wertvoll, grenzenlos variierbar und auch leicht selbst zu basteln.
Ein Zufallstreffer der Erfinderin (ihr war nämlich gar nicht bewusst, dass sie gerade ein Spiel "erfunden" hatte), - ähnlich der "Erfindung" der Büroklammer...
Kein Zockerspiel, keine echten Verlierer, nur Spaß.
Und das Einzige, woran Du scheitern könntest, ist es, den "Weltrekord einer Jenga-Turmhöhe von über 150 cm" zu übertreffen.
Und damit können Du und ich und jeder andere Jenga-Saufturm-Trinkspieler wohl gut leben. Have Fun! 🙂